Dissertation veröffentlichen: alle Schritte zum Abschluss der Promotion

Die Dissertation ist der schriftliche Teil der Promotion (in der Regel ergänzt um einen mündlichen Prüfungspart, der auf die Abgabe und Bewertung der schriftlichen Arbeit folgt – das Rigorosum oder die Disputation).

Manchmal kann die Dissertation auch in Segmenten erfolgen (kumulative Dissertation), indem sie sich aus mehreren veröffentlichten Beiträgen (zumeist Aufsätze in Peer-Review-Zeitschriften) zusammensetzt; diese müssen in der Regel in einem inhaltlichen Zusammenhang zueinanderstehen. In diesem Fall entfällt eine geschlossene Veröffentlichung; meist ist dann noch ein abschließender Beitrag, also eine Art Fazit oder Konklusion, abzufassen. Details regeln die Prüfungsordnungen der jeweiligen Fakultät.

Dissertation veröffentlichen – Schritt I: Erfüllung der formalen Kriterien

Eine „klassische“ Dissertation wird hingegen als Monografie veröffentlicht – in der Regel im Anschluss an die Begutachtung und das Rigorosum bzw. die Disputation.

Dadurch können Anregungen der Gutachter:innen und/oder aus der mündlichen Prüfung bzw. Diskussion in der Veröffentlichungsversion berücksichtigt und darin eingebunden werden, um das Werk nachträglich zu verbessern. Dies kann bedeuten, die ärgsten Schwachstellen zu eliminieren oder dem Ganzen das akademische Sahnehäubchen aufzusetzen: Das Ausmaß variiert jedenfalls und im Grundsatz gilt, dass die veröffentlichte nicht absolut identisch mit der ursprünglich abgegebenen Dissertationsschrift sein muss. Ebenfalls unterscheidet sich der Grad, mit dem die Gutachter:innen solche Änderungen bzw. Erweiterungen lediglich empfehlen oder sogar eher darauf drängen, wenn nicht sogar eher auf sie bestehen.

Für die Veröffentlichung (noch viel mehr aber zuvor, für die Einreichung beim Prüfungsamt) lohnt sich ein Lektorat oder wenigstens ein Korrektorat, das die formale Akkuratesse der Arbeit gewährleistet und (im Falle des Lektorats) auch problematische Stellen aufdeckt, ehe diese bei den Gutachter:innen oder in der (wissenschaftlichen) Öffentlichkeit landen. In jeder Phase bietet das Lektorat den oft unschätzbaren Vorteil, Verbesserungschancen zu bekommen, um das Potenzial seiner Doktorarbeit auszuschöpfen und eine gebührende Note bzw. Resonanz zu erhalten.

Zuletzt wird die finale Fassung der Dissertation durch den Revisionsschein genehmigt. Im Revisionsschein sind manchmal die Unterschiede zur ursprünglich eingereichten Fassung vermerkt; und er wird in der Regel von der Erstbetreuerin bzw. dem Erstbetreuer unterzeichnet und im Prüfungsamt hinterlegt.

Dissertation veröffentlichen – Schritt II: Entscheidung für den Veröffentlichungsweg

Prinzipiell kann eine Dissertation sowohl elektronisch als auch gedruckt erscheinen. Die Richtung geben meist die Gepflogenheiten des jeweiligen Fachs vor: So sind reine Online-Dissertationen beispielsweise in manchen Bereichen wie der Medizin üblich, in anderen wie den Sozial- oder Geisteswissenschaften eher unüblich.

Außerdem kann die Veröffentlichung mithilfe eines Verlages oder auch ohne Verlag erfolgen. Verlagsfreie Veröffentlichungen erleichtern und beschleunigen oftmals die Veröffentlichung, da ein Akteur weniger in den Prozess eingebunden ist. Dafür bieten Verlage freilich etliche Vorteile. Diese Entscheidung sollte jedenfalls wohlüberlegt sein – insbesondere, wenn der Dissertation viele Jahre des Forschens (und manchmal Leidens) vorausgegangen sind.

Dissertation veröffentlichen – Schritt III: Verlag oder Dienstleister finden

Auch verlagsfreie Publikationen können in einer der Verlagsveröffentlichung ähnlichen (oder sogar überlegenen) Form erfolgen. So lässt sich beispielsweise mithilfe eines qualifizierten Dienstleisters eine dem Buch in Sachen Papier und Bindung ebenbürtige Fassung herstellen.

Ansonsten begibt man sich zunächst auf die Suche nach einem geeigneten Verlag oder folgt der Empfehlung seiner Gutachter:innen bzw. Betreuer:innen. Auch lohnt sich, Kolleg:innen, die bereits in einem Verlag veröffentlicht haben, nach ihren Erfahrungen damit zu fragen. Bei Verlagsveröffentlichungen sollte man vor allem die Kosten, die Dauer (bis zur Veröffentlichung) und rechtliche Vereinbarungen im Blick behalten. Man schildert seine Dissertation, handelt die Rahmenbedingungen aus (oder akzeptiert den Verlagsstandard), erhält ein Angebot und anschließend einen Vertrag.

Dissertation veröffentlichen – Schritt IV: Vorbereitung der Veröffentlichung

Manchmal ist nun der geeignete Zeitpunkt für einen zweiten Lektorats- oder Korrektoratsdurchgang gekommen, damit in der – quasi weltweit – öffentlichen Fassung so wenig Fehler und Schwachstellen wie möglich sind.

Je nach Vorgaben (vom Verlag, der Bibliothek und/oder dem Prüfungsamt) können noch Formatierungsarbeiten anfallen, um das Manuskript in eine publikationsreife Form zu bringen. Aufgrund des manchmal beträchtlichen Zeitaufwandes kann sich hierfür ein Dienstleister lohnen, um Zeit zu sparen und die Nerven zu schonen.

Sollen Abbildungen gedruckt werden, müssen manchmal noch qualitativ hochwertigere Versionen beschafft und rechtliche Aspekte abgeklärt werden – damit das jeweilige Bild gedruckt werden kann und gedruckt werden darf.

Bei einer Verlagsveröffentlichung muss man zudem häufig noch Materialien für das Cover (Coverbild, Klappentext) bereitstellen, evtl. auch gewünschte Marketinginformationen liefern.

Für die Veröffentlichung ist es oft möglich (und üblich) einen von der Prüfungsfassung abweichenden Titel (bzw. Untertitel) zu verwenden – insbesondere bei Verlagsveröffentlichungen ist dies weniger eine Seltenheit denn die Konvention. Der Originaltitel kann unter Umständen im Impressum der veröffentlichten Fassung vermerkt werden.

Dissertation veröffentlichen – Schritt V: Abschluss der Promotion

Mit der Veröffentlichung endet das Promotionsverfahren und man erhält – endlich – die Promotionsurkunde, die zum Tragen des Doktortitels berechtigt.

Nicht vergessen: In vielen Fällen müssen noch Pflichtexemplare im Prüfungsamt und/oder in der örtlich relevanten Bibliothek eingereicht werden. Manchmal müssen diese zusätzlich ein Blatt oder einen besonderen Hinweis enthalten (der wiederum nicht zwingend Bestandteil der Verlagsveröffentlichung ist). Die Zahl solcher Pflichtexemplare, so sie denn überhaupt verlangt werden, variiert nicht nur von Universität zu Universität, sondern häufig sogar von Fakultät zu Fakultät.

Um sein Werk in der Forschungscommunity (oder vielleicht sogar in den Medien) bekanntzumachen, kann auch über ein eigenes Marketingprogramm nachgedacht werden.

Auch lohnt sich unter bestimmten Voraussetzungen die Anmeldung bei der VG WORT, die bei Monografien durchaus drei- bis vierstellige Tantiemen einbringen kann.

Mehr: Wie sich die größten Fehler beim Veröffentlichen der Dissertation vermeiden lassen.

Schwierige Entscheidung leicht gemacht: in nur einem Gespräch alles erfahren und die beste Variante finden

Man promoviert nur einmal (in der Regel) – daher sollte der Entscheidung für den Veröffentllichungsweg der Dissertation eine reifliche Überlegung vorausgehen.

Für alle, die sich etliche Stunden der Recherche sparen wollen und die spezifischen Vor- und Nachteile der verschiedenen Veröffentlichungsoptionen auf ihren ganz individuellen Fall zugeschnitten ergründen wollen, bieten wir ein telefonisches Beratungsgespräch an.

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